Tagundnachtgleiche

TagundnachtgleicheDie Tage werden wieder kürzer und die Nächte dafür lang.

Weißt du was die Tagundnachtgleiche ist? Das sind die Kalendertage im Jahr, an denen sich der Tag und die Nacht die Waage halten. Es ist der Beginn des Frühjahrs oder des Herbstes.

Dieses Jahr ist die Herbst-Tagundnachtgleiche am 22. September. Deutlich sichtbar ist es, dass die Tage wieder wesentlich kürzer werden. Die ersten Zugvögel machen sich auf den Weg und kündigen davon, dass der Sommer vorüber ist.

Es ist die Zeit der Ernte. Mit dem Erntedankfest wird die Erntezeit abgeschlossen. Obst und Gemüse wird eingelagert. Das war früher enorm wichtig für die Versorgung im langen Winter.

Es gut ganz gut nach dem heißen, elektrisch geladenen Sommer wieder die kühlere Herbstluft zu spüren.

Es ist auch die Zeit der ersten Lichterbräuche. Kürbisse werden ausgehöhlt und mit einer Kerze von innen erleuchtet. Es beginnt der Weg zur inneren Einkehr.

Vielleicht möchtest du dir einen Jahreszeiten-Platz gestalten. Die Farben dazu sind orange-rot und braun. In den Farben kannst du eine Decke auflegen. Darauf kannst du Kastanien, Nüsse, kleine Äpfel, rotes Weinlaub, Hagebutten oder eine Vase mit Herbst-Astern stellen. Die Halbedelsteine Karneol und Bernstein passen auch gut dazu. Vielleicht findest du im Wald ein schönes Rindenstück und schmückst deinen Platz damit

Auch die Nahrung verändert sich und Kürbisse und Zwiebelkuchen halten Einzug in die Küche. Da darf der Federweißer natürlich nicht fehlen. Auch die Kartoffelernte ist in vollem Gange. Da gibt es wieder handfeste Suppen und Eintöpfe. Bei eventuell beginnender Erkältung denken wir an das Schüßlersalz Ferrum phosphoricum, damit sie sich wieder schnell verabschiedet.

Nach den Sommermonaten mit vielen Festen im Außen kehrt nun langsam wieder etwas mehr Ruhe und Muße ein. Gilt es sich doch wieder zu sammeln und nach Innen zu schauen.

Hierzu gefällt mir der nachfolgende Text zur Herbst- und Erntezeit von Kerstin-Schmale-Gebhard sehr gut. Vielleicht gefällt er dir genauso gut.

 

Frühling und Sommer habe ich durchschritten,

Aussaat und Wachstum,

Reifen und Ernsten habe ich erlebt,

Wünschen und Planen,

Entstehenlassen und Arbeiten.

 

Jetzt ist die Zeit gekommen,

anzuschauen, was sich ereignet hat,

die Spreu vom Weizen zu trennen,

dem Abschied und dem Innewerden Raum zu geben.

 

Im Rückblick erkenne ich manches genauer,

sehe, wo Regen und Sonne für mich nötig waren.

Im Rückblick erlebe ich die Fülle des Sommers noch einmal,

oder den Schmerz um nicht gelebtes Leben.

 

Vor mir liegt,

was mein Leben reich macht,

was mich erfüllt

und was ich bewahren möchte einen Winter lang:

eine schöne Begegnung,

ein neues Lied,

ein schöner Stein,

eine Muschel,

eine Feder ….

 

Ich bin dankbar,

denn es ist reichlich da für mich.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Herbst.

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