Grundlegendes Wissen

Sie ist recht alt die Therapie mit den Pflanzenessenzen, die man auch aromatische Essenzen, flüchtige oder ätherische Öle oder auch pflanzliche Essenzen nennt.

Für die Alchimisten sind es die Seelen der Pflanzen.

„Ätherisch“ bedeutet griechisch „Weite des Himmels“. Ätherische Öle sind flüchtig, verdunsten schnell, steigen himmelwärts. Viele Öle erhält man durch Wasserdampfdestillation. Die meisten haben eine geringere Dichte als Wasser, d.h. sie setzen sich auf dem Wasser ab. Weiter gibt es die Kaltpressung (Zitrusöle) und die Alkoholextraktion (Vanille, Kakao, Honigwabe).

Im Orient und Asien wurden nachweislich schon 3000 v. Chr. aromatische Heilpflanzen angebaut. Auch im „Alten Testament“ wurden Rezepte für Salben, Salböle und Räucherungen beschrieben.

Leider ging dieses Wissen lange Zeit verloren und wird jetzt nach und nach wieder mehr benutzt. Der „Vater“ der modernen Aromatherapie war Dr. René Gattefossé .Im Ersten Weltkrieg behandelte er Verwundete mit ätherischen Ölen. Sie verhinderten Wundbrand, heilten Wunden, senkten Fieber und linderten Schmerzen. Der französische Arzt Dr. Jean Valnet ist ein weiterer Spezialist auf dem Gebiet.

Ganz entscheidend ist eine gute Qualität der ätherischen Öle. Es müssen 100 % reine ätherische Öle sein. Auf dem Etikett sollte mindestens der deutsche und der lateinischer Namen stehen, die Angabe des Pflanzenteil sowie das Gewinnungsverfahren.

Anwendung

 Die ätherischen Öle beeinflussen durch das Riechen das limbische System und damit unsere Psyche. Düfte wecken Erinnerungen. Diese Duftspuren können uns zurück bis in die Kindheit führen. Wenn ich heute Pfefferminzessig-Sirup rieche, habe ich meine  „Bella-Oma“ vor Augen. Beim Riechen von Isländisch Moos erinnere ich mich zurück an die Zeit vor Allerheiligen, in der wir 3 Kinder halfen das eingeweichte Moos für die Allerheiligen-Gestecke zu putzen. Dieses Erinnerungspotential kann zum Beispiel bei Demenz-Patienten genutzt werden.

Körperlich wird zwischen Aromapflege und Aromatherapie unterschieden. Aromapflege wird bei Massagen oder in der Krankenpflege angewendet.

Die Aromatherapie bleibt in Deutschland dem Arzt oder Heilpraktiker überlassen.

Die ätherischen Öle werden in der Regel in Trägersubstanzen eingearbeitet. Oftmals sind dies fette Öle wie Mandelöl oder Olivenöl. Je nach Alter des Patienten, der Empfindlichkeit der Haut oder vorliegender Gegebenheit (z.B. Schwangerschaft) kommen die ätherischen Öle in entsprechender Verdünnung in das fette Öl. Anwendungen erfolgen lokal in Form von Bädern, Salben, Ölen oder Kompressen. Durch die keimtötende Wirkung vieler ätherischer Öle helfen sie sogar bei den gefürchteten Krankenhauskeimen.

Aromatherapie

Erste Erfahrung

Schon lange begeistere ich mich für ätherische Öle mit ihrem alldurchdringenden Duft.

Vor einigen Jahren stieß ich auf die Firma Primavera in Sulzberg. Mein erstes Erlebnis mit ätherischen Ölen im Zusammenhang mit der Psyche hatte ich dort. Ich war in Urlaub und mein Nervenkostüm hatte es noch nicht geschafft herunter zu fahren. So schnupperte ich an den verschiedenen Probefläschchen. Da passierte es: an der neuen Schnupperprobe war ein Stäbchen, welches ich, unaufmerksam wie ich war, nicht wahrnahm. So kam das Stäbchen samt Inhalt in meine Nase. Es war Vetiver. Stäbchen raus und mit Tempo meine Nase von der zähflüssigen Masse reinigen war eins. Das Tempo kam in die Handtasche und beduftete damals unser ganzes Auto. Aber abends stellte ich fest, dass ich die Ruhe in Person war.

Seit diesem Jahr hält die Aromatherapie vermehrt Einzug in meine Praxis. Ich freue mich, sie als zusätzliche Behandlungsmöglichkeit für das Gemüt und körperlichen Beschwerden meiner Patienten einsetzen zu können.

 

Ein Duft ist unvergesslich!

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